02/25 RP porträtiert die „Werkstatt für Schönes“

Handwerk sichtbar zu machen heißt, Geschichten zu erzählen – über Wege, Entscheidungen, Erfahrungen und über Menschen, die ihr Wissen weitergeben. Öffentlichkeit ist für mich kein Nebenschauplatz, sondern ein wesentlicher Teil meiner Arbeit. Umso wichtiger ist es, wenn diese Arbeit journalistisch aufgegriffen und eingeordnet wird.

Am Samstag, den 22. Februar 2025, erschien in der Rheinischen Post Düsseldorf ein ausführlicher Artikel über meine Arbeit. Verfasst wurde der Beitrag von Marc Ingel, dem ich an dieser Stelle herzlich Danke für die sorgfältige, differenzierte und wertschätzende Darstellung sagen möchte.

Zusammenfassung des Artikels:

Die Werkstatt für Schönes – Handwerk als Erfahrungsraum

Viele kennen mich aus dem Fernsehen, unter anderem durch Auftritte bei Bares für Rares, Die Dekoprofis oder im ZDF-Fernsehgarten. Parallel dazu habe ich über viele Jahre hinweg unterschiedliche handwerkliche und kreative Projekte umgesetzt: einen Vintage-Laden in Köln, später in Velbert, die Aufarbeitung von Möbeln, DIY-Workshops bis in den Raum Frankfurt sowie die Veröffentlichung mehrerer Sachbücher. Hinzu kommen meine Aktivitäten auf YouTube und ein eigener Online-Shop.

Irgendwann stellte sich für mich ganz bewusst die Frage:
Was möchte ich auch in 20 Jahren noch gerne tun, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen?
Als gelernte Raumausstatterin, mit einem handwerklichen Hintergrund, der stark familiär geprägt ist, fiel die Entscheidung klar aus: zurück zum Kern meiner Arbeit.

So entstand die Werkstatt für Schönes in Düsseldorf-Gerresheim auf der Dreherstraße. Dort biete ich heute vor allem handwerkliche und kreative Do-it-yourself-Workshops an – ergänzt durch Kundenaufträge zur Möbelaufarbeitung. Der Name ist dabei Programm: Es geht um handwerkliche Qualität, Gestaltung und die Freude am Selbermachen.

Mit der neuen Werkstatt habe ich mich räumlich verkleinert – von ehemals rund 250 Quadratmetern auf etwa 75. Diese Fläche reicht jedoch aus für einen Kursraum mit bis zu sechs Teilnehmerinnen im vorderen Bereich und eine voll ausgestattete Werkstatt im hinteren Teil. Die Werkbänke stehen bereit, große Maschinen ergänzen nach und nach die Ausstattung, die Wände sind in einem freundlichen Lilaton gestrichen.

Meine TV-Arbeit habe ich nicht aufgegeben, setze aktuell jedoch einen klaren Schwerpunkt auf die Werkstatt und die Workshops. Auch über soziale Medien wie Instagram und Facebook ist die Nachfrage hoch – viele Workshops in Düsseldorf sind bereits lange im Voraus ausgebucht.

Im Mittelpunkt stehen mehrtägige Grundlagen-Workshops (jeweils 10–17 Uhr), etwa zu Möbelaufarbeitung, Polstern und Beziehen oder kreativen Projekten wie dem Anfertigen von Lampenschirmen. Am Anfang steht immer ein praxisnaher Einstieg in den Umgang mit Werkzeugen – um Sicherheit zu geben und mögliche Berührungsängste abzubauen. Ziel ist es, den Raum mit einem selbst angefertigten Werkstück zu verlassen.

Dabei geht es nicht nur um das konkrete Projekt, sondern auch um Wissen: schleifen, beizen, lackieren, retuschieren, restaurieren und aufwerten. Theorie gehört dazu – der Spaß an der Umsetzung ebenso. Handwerk soll stärken, nicht einschüchtern.

Das Workshop-Konzept spricht besonders viele Frauen an, steht aber grundsätzlich allen offen. Zusätzlich biete ich spezielle Kurse in geschützten Lernräumen für FLINTA-Personen an. Für manche ist genau das eine wichtige Voraussetzung, um sich auf Neues einzulassen.

Die Teilnehmerinnen kommen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen – vom Handwerk über medizinische Berufe bis hin zu Menschen, die einfach neugierig sind. Alter ist dabei kein Ausschlusskriterium. Entscheidend ist das Interesse.

Auch wirtschaftlich bedeutet der Schritt nach Düsseldorf Verantwortung. Die Mieten sind höher als zuvor, der Raum kleiner. Dennoch war diese Entscheidung bewusst. Ich arbeite nicht minimalistisch, sondern mit Anspruch – und mit dem Ziel, etwas Eigenständiges aufzubauen.

Schlusswort

Die Werkstatt für Schönes steht für mich stellvertretend für das, was Handwerk leisten kann: Wissen weitergeben, Selbstvertrauen stärken und Räume öffnen. Gerade für Frauen kann DIY und Handwerk ein Zugang zu Selbstermächtigung sein – unabhängig von Vorerfahrung oder Perfektionsanspruch.

Als Handwerkerin, Speakerin und öffentliche Stimme im Handwerk ist es mir wichtig, diese Perspektiven sichtbar zu machen. Nicht leise, nicht angepasst – sondern fachlich fundiert, klar und mit Haltung. 💜

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